RoHS (Restriction of Hazardous Substances)

Die Verwendung gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten kann schwerwiegende Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit haben. Um dem entgegenzuwirken und den Einsatz solcher Substanzen zu regulieren, wurde die RoHS-Richtlinie (Restriction of Hazardous Substances) entwickelt.

Inhaltsverzeichnis

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Analyse auf Gefahrenstoffe in Elektro- und Elektonikgeräten
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Was ist die RoHS?

RoHS (Restriction of Hazardous Substances) ist eine EU-Richtlinie, die bestimmte gefährliche Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten beschränkt. Ihr Ziel ist es, den Einsatz umwelt- und gesundheitsschädlicher Substanzen zu minimieren und damit sowohl die Umwelt als auch die menschliche Gesundheit zu schützen. Die Richtlinie betrifft zahlreiche Produktgruppen, darunter Haushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik, Computer und Medizingeräte.

Hintergrund und Ziele der RoHS-Richtlinie

Die RoHS-Richtlinie wurde erstmals 2003 eingeführt und hat seitdem mehrmals Aktualisierungen erfahren, um auf technologische Entwicklungen und neue Erkenntnisse zu reagieren. Sie zielt darauf ab, die Menge an gefährlichen Stoffen in Elektroschrott zu reduzieren und so das Recycling und die umweltgerechte Entsorgung von Geräten zu erleichtern. Insbesondere geht es darum, das Risiko von Schadstoffen, die in den Produktionskreislauf gelangen oder in die Umwelt freigesetzt werden können, zu minimieren.

RoHS (Restriction of Hazardous Substances)
bei Quality Analysis

 

Um sicherzustellen, dass Ihre Produkte die RoHS-Vorgaben einhalten, führen wir umfassende Prüfungen nach der RoHS-Richtlinie durch. Unsere Analysen unterstützen Unternehmen dabei, ihre Produkte RoHS-konform zu gestalten und damit den gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen.

  • Präzise Stoffanalysen nach den Vorgaben der RoHS-Richtlinie
  • Moderne Analysesysteme wie RFA/XRF, ICP-OES, CIC und GC-MS zur exakten Bestimmung der Schadstoffkonzentrationen
  • Prüfungen nach DIN EN 62321: Normgerechte Analysen für zuverlässige RoHS-Prüfungsergebnisse
  • Zuverlässige Analysen als Grundlage für die CE-Kennzeichnung
  • Akkreditierte Prüfberichte als Nachweis der RoHS-Konformität
  • Prüfung zusätzlicher Anforderungen wie Halogenfreiheit und Prüfung auf Schadstoffe wie PAK

Welche Stoffe werden durch RoHS reguliert?

Die RoHS-Richtlinie verbietet oder beschränkt den Einsatz von bestimmten gefährlichen Stoffen in Elektro- und Elektronikgeräten.
Dazu gehören:

Gefährliche Stoffe, die durch die RoHS-Richtlinie beschränkt oder verboten sind
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  • Blei (Pb)
  • Quecksilber (Hg)
  • Cadmium (Cd)
  • Sechswertiges Chrom (Cr6+)
  • Polybromierte Biphenyle (PBB)
  • Polybromierte Diphenylether (PBDE)
  • Phthalate wie DEHP, BBP, DBP, DIBP (ergänzt in RoHS 3)

Für jeden dieser Stoffe gelten spezifische Grenzwerte, die nicht überschritten werden dürfen, in der Regel 0,1% des Gesamtgewichts des Materials für die meisten Stoffe, mit Ausnahme von Cadmium (0,01%).

Für welche Produkte sind RoHS-Labortests erforderlich?

RoHS-Labortests sind für eine breite Palette von Waren erforderlich, um sicherzustellen, dass diese die festgelegten Grenzwerte für gefährliche Stoffe einhalten. Besonders betroffen sind elektronische Geräte wie Computer, Smartphones und Unterhaltungselektronik, da sie häufig Materialien enthalten, die unter die RoHS-Beschränkungen fallen. Auch Haushaltsgeräte, die elektrische Komponenten enthalten – beispielsweise Kaffeemaschinen, Wasserkocher oder Mikrowellen – müssen RoHS-konform sein.

In der Spielzeugindustrie betrifft die RoHS-Richtlinie vor allem elektronische Spielzeuge, die Batterien, Kabel oder elektrische Funktionen aufweisen. Produkte für die Beleuchtung, wie Lampen, Leuchtstoffröhren und LED-Beleuchtung, fallen ebenfalls unter die RoHS-Richtlinie, da sie oft Quecksilber und andere eingeschränkte Stoffe enthalten. Stromadapter und elektrische Werkzeuge wie Bohrmaschinen oder Sägen müssen ebenfalls RoHS-Tests durchlaufen, um sicherzustellen, dass sie den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.

Analytische Methoden zur RoHS-Prüfung

Die RoHS-Analyse spielt eine entscheidende Rolle, um sicherzustellen, dass Elektro- und Elektronikprodukte die gesetzlichen Vorgaben für die Verwendung gefährlicher Stoffe einhalten. Dabei wird die Zusammensetzung der Materialien überprüft, um festzustellen, ob verbotene oder beschränkte Stoffe enthalten sind. Dieser Prozess ist besonders wichtig, da selbst geringe Mengen schädlicher Substanzen dazu führen können, dass ein Produkt nicht RoHS-konform ist. Zu den zentralen Analyseverfahren zählen:

Röntgenfluoreszenzanalyse RFA/XRF

Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA)

Die RFA/XRF wird zur Bestimmung der Elementzusammensetzung einer Probe eingesetzt. Sie nutzt die Wechselwirkung von Röntgenstrahlung mit den Atomen des Materials und liefert präzise Informationen über das Vorhandensein und die Konzentration bestimmter Elemente. Diese Methode ist besonders nützlich für die RoHS-Prüfung, da sie effizient Schwermetalle wie Blei, Cadmium oder Quecksilber in elektronischen Bauteilen und Kunststoffen nachweisen kann.

Optische Emissionsspektrokopie mit induktiv gekoppeltem Plasma

Optische Emissionsspektroskopie mit induktiv gekoppeltem Plasma (ICP-OES)

Die ICP-OES wird zur qualitativen und quantitativen Analyse der Elementzusammensetzung einer Probe eingesetzt. Dabei wird die Probe in einem Plasma ionisiert, wodurch die enthaltenen Elemente charakteristische Strahlung mit spezifischer Wellenlänge aussenden. Die erzeugten Spektren ermöglichen eine hochpräzise Bestimmung der Elementkonzentrationen. Diese Methode ist besonders für die RoHS-Prüfung geeignet, da sie Schwermetalle wie Blei, Cadmium oder Quecksilber in sehr geringen Mengen nachweisen kann und sich durch eine hohe Empfindlichkeit sowie schnelle Analysezeiten auszeichnet.

CIC-Analyse zur Gefahrenbewertung gemäß RoHS

Verbrennungsionenchromatographie (CIC)

Die CIC wird zur quantitativen Bestimmung von Halogenen und Schwefel in einer Probe eingesetzt. Dabei werden die Proben verbrannt, wobei die entstehenden gasförmigen Verbindungen in einer Absorptionslösung aufgefangen und anschließend mittels Ionenchromatographie analysiert werden. Diese Methode ist besonders relevant für die RoHS-Prüfung, da sie halogenierte Verbindungen wie bromierte Flammschutzmittel in Kunststoffen nachweisen kann. Sie zeichnet sich durch hohe Empfindlichkeit und Genauigkeit aus und ermöglicht eine zuverlässige Identifikation verbotener Substanzen.

FTIR-Analyse zur Gefahrenbewertung gemäß RoHS

Fourier-Transform-Infrarot-Spektroskopie (FTIR)

Die FTIR-Spektroskopie wird verwendet, um organische Verbindungen in einer Probe zu identifizieren. Sie analysiert die Wechselwirkung von Infrarotlicht mit den Molekülen und liefert detaillierte Informationen über die chemische Struktur der Materialien. In der RoHS-Prüfung wird diese Methode eingesetzt, um Polymere und bestimmte Additive zu charakterisieren, insbesondere zur Identifikation von Kunststoffen oder halogenierten Flammschutzmitteln in elektronischen Bauteilen.

GC-MS zur Gefahrenbewertung gemäß RoHS

Gaschromatographie mit Massenspektrometrie (GC-MS)

Die GC-MS kombiniert die Trennleistung der Gaschromatographie mit der hohen Empfindlichkeit der Massenspektrometrie und wird zur Analyse organischer Substanzen eingesetzt. In der RoHS-Prüfung dient sie vor allem dem Nachweis von Weichmachern wie bestimmten Phthalaten, die in Kunststoffen und Beschichtungen vorkommen können. Die Methode ermöglicht eine genaue Identifikation und Quantifizierung dieser Stoffe, selbst in sehr geringen Konzentrationen, und ist daher ein wesentliches Werkzeug zur Einhaltung der Richtlinien.

Untersuchte Materialien und Komponenten in der RoHS-Prüfung

Um sicherzustellen, dass Produkte frei von schädlichen Stoffen sind, werden verschiedenste Materialien und Bauteile auf ihre Inhaltsstoffe untersucht. Dabei stehen insbesondere folgende Probenarten im Fokus:

Auch Kunststoffe können bei Quality Analysis untersucht werden
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Kunststoffe und Polymere

Diese Materialien werden besonders auf enthaltene Weichmacher (Phthalate) oder bromierte Flammschutzmittel geprüft, da diese Stoffe oft in Kunststoffen vorkommen und von der RoHS-Richtlinie reguliert sind. Die Analyse ist entscheidend, um sicherzustellen, dass Kunststoffteile wie Gehäuse oder Kabelummantelungen den Anforderungen entsprechen.

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Analyse von metallischen Bauteilen in Steckkontakten und Gehäuseteilen
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Metallkomponenten

In metallischen Bauteilen wird insbesondere auf Schwermetalle wie Blei, Quecksilber oder sechswertiges Chrom geprüft. Das betrifft beispielsweise Schrauben, Steckkontakte oder Gehäuseteile, die in elektronischen Geräten eingesetzt werden. Eine sorgfältige Analyse ist wichtig, um sicherzustellen, dass diese Komponenten die gesetzlichen Vorgaben erfüllen.

Computerchip auf Platine
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Elektronische Bauteile

Leiterplatten, Steckverbindungen, Kabel und andere elektronische Komponenten werden auf das Vorhandensein von RoHS-relevante Stoffe getestet. Da diese Bauteile oft eine komplexe Zusammensetzung haben, ist eine präzise Analyse notwendig, um sicherzustellen, dass alle Bestandteile, einschließlich Lötstellen und Beschichtungen, RoHS-konform sind.

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Prüfung von Galvanischen Beschichtungen
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Beschichtungen und Lacke

Auch Oberflächenbeschichtungen, die auf Bauteilen oder Produkten aufgetragen werden, unterliegen der RoHS-Analyse. Das betrifft z.B. Schutzlacke auf Leiterplatten oder galvanische Überzüge auf metallischen Bauteilen, die ebenfalls auf Schadstoffe geprüft werden müssen.

Analyse von Klebstoffen und Dichtungsmaterialien
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Klebstoffe und Dichtungsmaterialien

Diese Materialien, die häufig in der Montage von elektronischen Geräten verwendet werden, können ebenfalls RoHS-regulierte Stoffe enthalten. Eine Untersuchung dieser Proben ist daher ein wichtiger Schritt, um die Konformität des gesamten Produkts zu gewährleisten.

Normen und Standards in der RoHS-Prüfung

Die RoHS-Prüfung spielt eine zentrale Rolle bei der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben für Elektro- und Elektronikprodukte. Um sicherzustellen, dass Prüfverfahren einheitlich und zuverlässig durchgeführt werden, stützt sich die Prüfung auf international anerkannte Normen und Standards.

Die Rolle der DIN EN 62321 in der RoHS-Prüfung

Eine der wichtigsten Normen für die RoHS-Prüfung ist die DIN EN 62321, die genaue Verfahren zur Bestimmung gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten festlegt. Sie beschreibt detailliert, wie Proben vorbereitet, analysiert und dokumentiert werden, um die Einhaltung der RoHS-Richtlinie sicherzustellen. Die Norm ist in mehrere Teile untergliedert, die verschiedene Analyseverfahren und Substanzen abdecken. Dazu gehören Prüfungen auf Blei, Quecksilber, Cadmium, sechswertiges Chrom und bromierte Flammschutzmittel (PBB und PBDE).

Die Verbindung zur CE-Kennzeichnung

Neben der RoHS-Richtlinie ist auch die CE-Kennzeichnung ein bedeutender Faktor für die Vermarktung von Elektro- und Elektronikprodukten in der Europäischen Union. Die CE-Kennzeichnung signalisiert, dass ein Produkt die europäischen Anforderungen an Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz erfüllt – dazu gehört auch die RoHS-Konformität. Eine erfolgreiche RoHS-Prüfung ist daher eine notwendige Voraussetzung, um das CE-Zeichen zu erhalten und ein Produkt auf dem EU-Markt zu platzieren.

REACH als ergänzende Verordnung zur RoHS

Neben der RoHS-Richtlinie ist auch die REACH-Verordnung (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals) für viele Unternehmen relevant. Während RoHS speziell für Elektro- und Elektronikgeräte gilt, reguliert REACH den Einsatz gefährlicher Chemikalien in einer Vielzahl von Produkten und Industriezweigen.

Beide Verordnungen zielen darauf ab, die Verwendung schädlicher Stoffe zu minimieren und damit Umwelt und Gesundheit zu schützen. Unternehmen, die Elektro- und Elektronikprodukte herstellen, müssen daher oft sowohl die RoHS- als auch die REACH-Anforderungen berücksichtigen, um sicherzustellen, dass ihre Produkte alle geltenden Vorschriften erfüllen.

RoHs kurz zusammengefasst

Die RoHS-Richtlinie ist ein wichtiger Schritt zum Schutz von Umwelt und Gesundheit in der Elektro- und Elektronikindustrie – von der Herstellung bis zur umweltgerechten Verwertung und Beseitigung von Altgeräten. Sie legt strenge Grenzwerte für gefährliche Stoffe fest und fordert Hersteller dazu auf, die Konformität ihrer Produkte nachzuweisen. Durch präzise Analyseverfahren wie Verbrennungsionenchromatographie (CIC), Fourier-Transformations-Infrarot-Spektroskopie (FTIR), Gaschromatographie (GC-MS) und Induktiv gekoppelten Plasma-Optischen Emissionsspektrometrie (ICP-OES) kann sichergestellt werden, dass Produkte die RoHS-Vorgaben erfüllen und damit sicher und umweltfreundlich sind.

Ihre Ansprechpartnerin

Julia Banzhaf

Vertrieb

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