ISO GPS

Arbeitsteilung, steigende Qualitätsanforderungen und die Notwendigkeit, Produktionskosten zu optimieren, verlangen vollständige und eindeutige Produktspezifikationen, die alle für das Produkt relevante Informationen enthalten. Deshalb wurde 2011 die ISO GPS veröffentlicht. 

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Bemaßter Plan mit Form- und Lagetoleranzen auf Grundlage der ISO GPS
© Carl Zeiss GOM Metrology GmbH

ISO GPS – kurz erklärt

Bei der ISO GPS handelt es sich um ein Normensystem zur geometrischen Produktspezifikation (GPS). Die enthaltenen Normen definieren die geometrischen Spezifikationen von Produkten, einschließlich der Toleranzen für Form, Orientierung, Lage und Lauf. Ziel des ISO GPS-Systems ist es, einheitliche und genaue Methoden für die geometrische Produktspezifikation bereitzustellen, die weltweit anwendbar sind.

Warum ist die ISO GPS so wichtig?

Die ISO GPS wurde eingeführt, um eine Standardisierung der Fertigungsprozesse auf internationalem Niveau zu erreichen. Sie stellt ein kohärentes und umfassendes System von Normen für die geometrische Spezifikation von Produkten dar. Dies ermöglicht zum einen eine international einheitliche Kommunikation zwischen Designern, Konstrukteuren, Herstellern und Qualitätsprüfern ermöglicht. Zum anderen trägt dieses System zur Verbesserung der Produktqualität und -zuverlässigkeit bei. Denn sie definiert nicht nur präzise Toleranzen für Form, Orientierung, Lage und Lauf, sondern enthält auch spezifische Anforderungen zur Verifikation eines Produkts, wie die zulässigen Messmittel und Informationen zu deren Kalibrierung.


Weniger Fertigungsfehler und erleichterte Kommunikation

Dies führt zu einer verbesserten Kompatibilität und Austauschbarkeit von Komponenten und Produkten über Ländergrenzen hinweg, was besonders in global vernetzten Lieferketten und bei der internationalen Zusammenarbeit in der Herstellung von entscheidender Bedeutung ist. Zudem hilft die ISO GPS dabei, Fertigungsfehler zu minimieren und sorgt dafür, dass die Endprodukte den Anforderungen und Spezifikationen entsprechen.

Toleranzprüfung mittels 3D-Scanning auf Grundlage der ISO GPS

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Was wird in der ISO GPS genau festgelegt?

Die ISO GPS-Normen dienen der Festlegung von geometrischen Eigenschaften wie Längenmaße, Form- und Lagetoleranzen, Oberflächentolerierung, sowie Radien und Winkel. Dazu kommen noch viele weitere Faktoren, die durch die ISO GPS spezifiziert werden: Sie legt Anforderungen für alle Anwendungsbereiche und Produktstadien fest – von der Konstruktion, über die Zeichnungserstellung, hin zur Fertigung, der anzuwendenden Prüf- und Messtechnik sowie deren Kalibrierung und Auswertung der Daten.

Die Strukturierung der ISO GPS – Das Matrixmodell

Das ISO GPS-Matrixmodell ist ein strukturierender Rahmen innerhalb des ISO GPS-Systems. Es ordnet die verschiedenen ISO GPS-Normen in einer Matrix an, die auf zwei Achsen basiert: der Spezifikationsachse und der Verifikationsachse. Auf der Spezifikationsachse werden Grundnormen gruppiert, die sich mit der Definition von Toleranzen und anderen geometrischen Eigenschaften befassen. Die Verifikationsachse umfasst die Normen, die sich auf die Messung und Prüfung dieser Eigenschaften beziehen.
Dieses Modell ermöglicht es, die Beziehung zwischen verschiedenen Normen zu verstehen und festzustellen, welche Normen für bestimmte Aspekte der geometrischen Spezifikation und Verifikation relevant sind. Dadurch unterstützt es die Anwender dabei, die richtigen Normen für die spezifischen Anforderungen in der Produktentwicklung und -prüfung auszuwählen.

Die Kettenglieder: Genauigkeit und Qualität durch Interdependenzen

Das Konzept der Kettenglieder im Rahmen des ISO GPS-Systems beschreibt die Art und Weise, wie verschiedene Normen und Standards miteinander verbunden sind, um eine umfassende Spezifikation und Verifikation geometrischer Eigenschaften eines Produkts zu gewährleisten. Jedes Kettenglied repräsentiert eine spezifische Norm oder einen Standard innerhalb des ISO GPS-Systems. Diese Kettenglieder sind miteinander verbunden, um eine kohärente und vollständige Abdeckung aller Aspekte der geometrischen Produktspezifikation zu gewährleisten – von der Definition der Anforderungen bis hin zur Messung und Prüfung der Eigenschaften. So bildet das gesamte System eine hierarchisch aufgebaute Kette von Normen, die zusammenwirken, um Genauigkeit und Qualität in der Produktgestaltung und -herstellung sicherzustellen.

Das Fundament der ISO GPS-Normen: DIN ISO 8015

DIN ISO 8015:2011 gehört zu den fundamentalen Grundnormen. Das heißt, sie beeinflusst alle anderen Normen im ISO GPS-System. Sie behandelt viele grundlegende Annahmen und Prinzipien, die für alle GPS-Normen und technische Produktdokumentationen gelten. Diese Grundsätze helfen, die Mehrdeutigkeit von technischen Produktspezifikationen zu reduzieren. Insgesamt werden in der DIN ISO 8015 dreizehn Grundsätze festgelegt, die Einfluss auf das ISO GPS-System haben. Im Folgenden werden die drei wichtigsten in Kürze dargestellt.

Die wichtigsten Grundsätze im Überblick

Der wichtigste ist wohl der Grundsatz des Aufrufens. Er besagt, dass sobald ein Teilbereich des ISO GPS-Systems in einer Produktspezifikation aufgerufen wird, automatisch das gesamte System gilt, wenn nichts anderes in der Dokumentation eingetragen wurde.

Das Unabhängigkeitsprinzip ist ein weiterer zentraler Grundsatz. Es besagt, dass jede geometrische Anforderung unabhängig von anderen betrachtet werden soll, außer es wird in den Spezifikationen ausdrücklich anders festgelegt. Zudem legt die DIN ISO 8015 eine GPS-Normenhierarchie fest, durch die sie gruppiert werden. Es gibt GPS-Grundnormen, globale GPS-Normen, allgemeine GPS-Normen und ergänzende. Daraus leitet sich ab, dass die höherstehenden Grundnormen direkten Einfluss auf die nachfolgenden, auf niedrigerem Niveau stehenden GPS-Normen haben.

Kurz zusammengefasst: ISO GPS

Die ISO GPS standardisiert geometrische Produktspezifikationen, um globale Fertigungsprozesse zu vereinheitlichen. Sie definiert detailliert geometrische Eigenschaften und Toleranzen von Produkten und erleichtert so die internationale Kommunikation zwischen Herstellern. Wesentliche Elemente sind das Matrixmodell zur Organisation der Normen und das Konzept der Kettenglieder, welches die Interdependenz der Normen hervorhebt.

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Sascha Falter

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