Beschichtungen

Beschichtungen spielen eine entscheidende Rolle zum Schutz und in der Verbesserung von Oberflächen. Sie bieten nicht nur ästhetische Vorteile, sondern erhöhen auch den Schutz gegen Korrosion, Verschleiß, chemische Einflüsse und vieles mehr.

Inhaltsverzeichnis

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Kunststoffschichtsystem, angeschnitten im FIB-SEM

Beschichtungen prüfen

Die Prüfung von Beschichtungen ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass Bauteile die gewünschten Schutz- und Leistungsmerkmale erfüllen und langfristig aufrechterhalten können. Durch moderne Analysemethoden und Prüfverfahren lassen sich die Qualität und die Haftung von Beschichtungen zuverlässig bewerten, sodass potenzielle Mängel frühzeitig erkannt werden und Fehler im Beschichtungsverfahren vermieden werden können.

Welche Arten von Beschichtungen gibt es?

Beschichtungen werden in zahlreiche Kategorien unterteilt, basierend auf ihrem Materialtyp und dem Beschichtungsverfahren. Eine wichtige Unterscheidung besteht zwischen organischen und anorganischen Beschichtungen. Diese Gruppen zeichnen sich durch spezifische Eigenschaften aus, die je nach Anwendungsbereich entscheidend sind.

Lackierungen und andere organische Beschichtungen

Organische Beschichtungen basieren auf kohlenstoffhaltigen Verbindungen und sind besonders vielseitig einsetzbar. Sie zeichnen sich durch Flexibilität, leichte Verarbeitung und breite Anwendungsmöglichkeiten aus. Häufig verwendet werden Lackierungen, Polymere und Pulverbeschichtungen. Diese Beschichtungen bieten Schutz vor Korrosion, chemischen Angriffen und mechanischem Verschleiß.

Anorganische Beschichtungen

Anorganische Beschichtungen bestehen aus metallischen oder mineralischen Materialien und überzeugen durch ihre Härte, Hitzebeständigkeit und Langlebigkeit. Sie werden häufig in anspruchsvollen Industriezweigen wie der Luft- und Raumfahrt, dem Maschinenbau oder der Elektronik eingesetzt. Typische Beispiele sind metallische Schichten wie Verzinkung oder Vernickelung.

Kupfer- und Titanschicht auf Keramiksubstrat, angeschnitten im FIB-SEM

Beschichtungssysteme einfach erklärt

Ein Beschichtungssystem besteht aus mehreren Layern. Sie werden auf eine Oberfläche aufgetragen, um deren Schutz und Leistungsfähigkeit zu optimieren. In der Regel umfasst es eine Grundierung, die dafür sorgt, dass die Beschichtung auf dem Substrat haftet. Danach folgen eine oder mehrere Zwischenschichten zur Verstärkung der gewünschten Eigenschaften, z.B. Härte oder Korrosionsbeständigkeit. Die Deckschicht bildet den sichtbaren Abschluss und sorgt für die gewünschten ästhetischen oder schützenden Eigenschaften. Je nach Anwendungsbereich können auch zusätzliche Schutzschichten integriert werden, die vor UV-Strahlung, Chemikalien oder Abrieb schützen.

Die Analyse von Beschichtungen
bei Quality Analysis

 

Bei Quality Analysis setzen wir auf modernste Methoden der Oberflächenanalytik, um Beschichtungen und Beschichtungssysteme genauestens zu untersuchen. Dabei analysieren wir Schutz- und Funktionsschichten bis ins Detail: von der Bestimmung der Schichtdicke, der Verbindung zum Basismaterial und der Oberflächentopografie über die Rauheit und Mikrohärte bis hin zur Begutachtung der Beschichtungsoberfläche und der Materialzusammensetzung.

Was versteht man unter Schichthaftung?

Schichthaftung, auch Haftfestigkeit genannt, beschreibt die Fähigkeit der Beschichtung, stabil und dauerhaft an der Unterlage zu haften, ohne sich abzulösen. Dies ist eine der wichtigsten Eigenschaften einer Beschichtung, da sie maßgeblich den Erfolg der Schutzfunktion und die Haltbarkeit beeinflusst. Bei der Haftfestigkeitsprüfung werden verschiedene Methoden angewendet, um die Stärke der Bindung zwischen Beschichtung und Substrat zu messen und potenzielle Schwachstellen zu identifizieren.

Fehler in Beschichtungen

Trotz hochwertiger Beschichtungen können Fehler auftreten, die die Funktionalität und Schutzwirkung beeinträchtigen. Diese Fehler lassen sich in verschiedene Kategorien unterteilen:

Fehler in Beschichtung durch unzureichende Haftung
© Philipp Schlli – stock.adobe.com

Fehler durch unzureichende Haftung

Mangelhafte Haftung tritt auf, wenn die Verbindung zwischen Beschichtung und Substrat unzureichend ist. Typische Fehler sind Abblättern und Blasenbildung, bei denen sich die Beschichtung vom Untergrund löst, sowie eine Unterwanderung, bei der Feuchtigkeit in die Schicht eindringt und die Haftung schwächt. Solche Probleme entstehen meist durch Fehler in der Oberflächenvorbereitung, etwa bei der Reinigung oder dem Beizvorgang der Oberfläche.

Fehlerhafte Oberfläche einer Eloxalschicht im REM

Fehler durch oberflächliche Defekte

Oberflächenfehler beeinträchtigen sowohl die Optik als auch die Funktion einer Beschichtung. Häufige Probleme sind ungleichmäßige Rauheiten, Blasenbildung, Schlieren oder die Ausbildung einer Orangenhaut. Solche Defekte entstehen oft durch unsachgemäße Verarbeitung oder Handhabung des Grundmaterials und können die Schutzwirkung und die Haftung der Schicht erheblich mindern.

Riss in Bauteilbeschichtung: Ermittlung der Risstiefe und des Rissverlaufs

Fehler durch innere Spannungen

Innere Spannungen im Bauteil können zu Rissen oder Abplatzungen führen. Dadurch wird die Schutzfunktion der Beschichtung beeinträchtigt. Solche Spannungen entstehen häufig durch thermische und mechanische Belastungen des Bauteils.

Korrosionsmulde auf Edelstahlblech durch fehlerhafte Beschichtung

Fehler durch Umwelteinflüsse

Umwelteinflüsse wie Feuchtigkeit, UV-Strahlung oder der Kontakt mit Chemikalien können Beschichtungen beschädigen. Korrosion tritt oft auf, wenn die Schicht porös und so die Schutzfunktion erheblich beeinträchtigt ist. Verfärbungen durch UV-Belastung oder chemische Angriffe beeinträchtigen nicht nur die Optik, sondern schädigen die Materialqualität langfristig.

Prüfmethoden für Beschichtungen

Die Qualität von Beschichtungen wird anhand mehrerer entscheidenden Merkmale beurteilt. Zu den wichtigsten Eigenschaften gehören die Haftfestigkeit, Korrosionsbeständigkeit, Abriebfestigkeit, Härte, Schichtdicke und die chemische Beständigkeit der Schicht. Zur Untersuchung dieser Merkmale kommen verschiedene Prüfmethoden zum Einsatz.

Haftfestigkeitsprüfung

Die Haftfestigkeit ist besonders wichtig, da sie angibt, wie gut die Beschichtung auf dem Substrat haftet (Adhäsion). Zur Prüfung der Haftfestigkeit kommen verschiedene Verfahren wie Ritztests (Scratch Test), Gitterschnittprüfungen oder die Rockwell-Eindringprüfung zum Einsatz.

Kontaktwinkelmessung

Die Kontaktwinkelmessung wird verwendet, um die Oberflächenenergie und Benetzbarkeit einer Beschichtung zu bestimmen. Diese Methode hilft, die chemische Beständigkeit der Beschichtung zu bewerten.

Härteprüfung

Die Härte einer Beschichtung ist ein Maß für ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber mechanischen Belastungen. Sie wird durch verschiedene Methoden wie die Vickers-, Knoop- oder Brinell-Härteprüfung ermittelt, bei denen die Eindringtiefe eines Eindringkörpers in die Beschichtung gemessen wird.

Schichtdickenmessung

Die Schichtdickenmessung ist ein zentrales Verfahren zur Bestimmung der Dicke von Beschichtungen. Sie dient der Qualitätssicherung und gewährleistet, dass die Schicht eine ausreichende Dicke für den gewünschten Schutz bietet. Hierbei kommen sowohl zerstörende als auch nicht zerstörende Untersuchungsmethoden wie die Querschlifferstellung oder die Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA) zum Einsatz.

Korrosionsprüfung

Die Korrosionsbeständigkeit einer Beschichtung wird durch verschiedene Tests wie Salznebeltests oder Kondenswasserprüfungen ermittelt. Diese Prüfmethoden simulieren die Auswirkung von Umwelteinflüssen und aggressiven Medien auf die Beschichtung und liefern wichtige Informationen über ihre Fähigkeit, den Untergrund vor Korrosion zu schützen.

Rissprüfung

Die Rissprüfung ist ein entscheidendes Verfahren, um Materialfehler wie Oberflächenrisse, aber auch innere Risse frühzeitig zu erkennen. Mithilfe verschiedener Prüfmethoden lassen sich Risse, beispielsweise in der Beschichtung der Materialien, zuverlässig und präzise identifizieren.

Wie können Beschichtungen geprüft werden?

Die Eigenschaften von Beschichtungen werden mithilfe verschiedenster zerstörender und zerstörungsfreier Analyseverfahren untersucht.

Rasterelektronenmikroskopie (REM)

Mit der Rasterelektronenmikroskopie (REM) können Oberflächen von Beschichtungen hochauflösend auf Fehlstellen und Verschleißerscheinungen untersucht werden. Diese Technik bietet die Möglichkeit, selbst kleinste Unregelmäßigkeiten wie Mikrorisse oder Poren sichtbar zu machen. Die Rasterelektronenmikroskopie in Verbindung mit der EDX-Analyse liefert präzise Informationen über die Struktur und die Elementzusammensetzung von Beschichtungen.

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FIB-SEM-Mikroskopie

Die FIB-SEM-Mikroskopie wird verwendet, um Schichtdicken im Nanometer-Bereich zu bestimmen und um hoch sensible Schichtsysteme im Querschnitt darzustellen, welche mit der klassischen Querschlifferstellung nicht präpariert werden können.

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Laser-Scanning-Mikroskopie

Die Laser-Scanning-Mikroskopie nutzt einen fokussierten Laserstrahl, um die Oberflächenstruktur von Beschichtungen präzise abzutasten. Diese Technik eignet sich besonders zur Analyse der Oberflächentopografie, etwa der Rauigkeiten oder von Mikrostrukturen.

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Röntgenfluoreszenzanalyse

Die Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA) ermöglicht die zerstörungsfreie Analyse der chemischen Zusammensetzung der Beschichtung sowie die Bestimmung der Schichtdicken.

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Schichtdickenmessung

Die Schichtdickenmessung im metallographischen Querschliff ist eine gängige Untersuchungsmethode zur Bestimmung von Schichtdicken und ermöglicht die Begutachtung der Haftung zum Basismaterial.

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Beschichtungen kurz zusammengefasst

Beschichtungen sind unerlässlich, um die Oberflächen von Bauteilen vor mechanischen oder chemischen Einflüssen wie Korrosion zu schützen. Durch verschiedene Prüfmethoden wie Schichtdickenmessung, Bestimmung der Elementzusammensetzung, Härteprüfung und Überprüfung der Schichthaftung wird die Leistungsfähigkeit der Beschichtungen bewertet. So können potenzielle Fehler rechtzeitig identifiziert und Mängel im Beschichtungsverfahren aufgedeckt werden.

Ihre Ansprechpartnerin

Julia Banzhaf

Vertrieb

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