EOX – Extrahierbare organisch gebundene Halogene

EOX ist ein chemisch-analytischer Summenparameter, der, ähnlich wie AOX, zur Bestimmung der Gesamtheit halogenorganischer Verbindungen herangezogen wird und die Summe der mit einem Lösemittel extrahierbaren organischen Halogene angibt.

Inhaltsverzeichnis

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Was ist EOX?

Der Summenparameter EOX repräsentiert die in einer Probe enthaltenen organisch gebundenen Halogene Chlor, Brom und Iod, die bei einer Extraktion mit einem unpolaren Lösungsmittel und anschließender Verbrennung erfasst werden können. Fluor wird aufgrund seiner hohen Reaktivität allerdings nicht erfasst, sondern über den Summenparameter EOF (extrahierbares organisch gebundenes Fluor). Ihre Anwendung findet die EOX-Bestimmung vorwiegend bei der Untersuchung von Feststoffen, etwa Abfällen aller Art wie Bodenaushub und Bauschutt, teilweise aber auch bei der Untersuchung von Wasserproben.

Was ist ein Summenparameter?

Ein Summenparameter ist eine analytische Messgröße, die die Gesamtkonzentration oder Gesamtbelastung einer bestimmten Gruppe von Verbindungen in einer Probe angibt, anstatt jede einzelne Verbindung separat zu analysieren. Dieser Ansatz ermöglicht es, komplexe Matrizes effizient zu bewerten. Durch die Verwendung von Summenparametern können Analysezeit und Kosten reduziert werden, während gleichzeitig eine umfassende Bewertung der Probe möglich ist.

Der Summenparameter EOX

Im Falle von extrahierbaren organisch gebundenen Halogenen (EOX) oder adsorbierbaren organisch gebundenen Halogenen (AOX) ermöglicht der Summenparameter beispielsweise die Bestimmung der Gesamtkonzentrationen von organischen Halogenverbindungen in einer Probe, ohne jede einzelne Verbindung separat analysieren zu müssen. Dies erleichtert die Überwachung von Umweltbelastungen und die Einhaltung von Richtlinien wie RoHS und WEEE.

Verbrennungsionenchromatographie (CIC) zur EOX-Analyse

Quality Analysis analysiert Ihre Probe auf EOX

Um die Halogenfreiheit Ihrer Produkte zuverlässig zu überprüfen und die Einhaltung von RoHS- und WEEE-Richtlinien sicherzustellen, führt Quality Analysis präzise EOX-Analysen mittels Verbrennungsionenchromatographie (CIC) durch. Unsere Expertise ermöglicht es uns, extrahierbare organische Halogenverbindungen in festen Matrizes wie Boden und Sedimenten effektiv zu identifizieren und zu quantifizieren. Durch die Bereitstellung genauer Daten unterstützen wir Sie bei der Einhaltung regulatorischer Anforderungen, tragen zur Produktqualität bei und gewährleisten die Sicherheit Ihrer Produkte.

Die Eigenschaften extrahierbarer organisch gebundener Halogene

Die Eigenschaften extrahierbarer organisch gebundener Halogene (EOX) sind vielfältig und spielen eine entscheidende Rolle in verschiedenen Umwelt- und Industrieanwendungen. Halogene sind eine Gruppe von chemischen Elementen, die zu den Nichtmetallen gehören und in der siebten Hauptgruppe des Periodensystems angeordnet sind. Zu den häufigsten Halogenen gehören Chlor (Cl), Brom (Br), Iod (I) und Fluor (F). Ihre chemischen Eigenschaften zeichnen sich durch eine hohe Reaktivität aus, insbesondere bei der Bildung von Salzen und Halogenwasserstoffen. Diese Reaktivität macht Halogene zu wichtigen Rohstoffen in verschiedenen Industrien, von der Herstellung von Desinfektionsmitteln bis hin zu Kunststoffen.

Warum werden organisch gebundene Halogene überwacht?

Organische Halogene sind eine spezielle Gruppe von Verbindungen, die Kohlenstoffmoleküle enthalten, in denen Halogenatome gebunden sind. Diese Verbindungen können in der Umwelt persistieren und sich in lebenden Organismen anreichern, was potenzielle Umwelt- und Gesundheitsrisiken birgt. Daher ist die Analyse und Überwachung von EOX von entscheidender Bedeutung, um Umweltgefahren zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zur Risikominderung zu ergreifen.

Was ist der Unterschied zwischen EOX und AOX?

Während EOX die Gesamtkonzentrationen von organischen Halogenverbindungen in einer Probe extrahiert, unabhängig von ihrer Adsorptionsfähigkeit, konzentriert sich AOX (adsorbierbare organische Halogenverbindungen) spezifisch auf die Menge an organischen Halogenverbindungen, die auf Aktivkohle adsorbierbar sind. EOX erlaubt daher eine breitere Analyse von organischen Halogenen in verschiedenen Probenmatrizes wie Feststoffen, Flüssigkeiten und gasförmigen Proben, während AOX eine spezifischere Analyse der adsorbierbaren Halogene in vorwiegend flüssigen Proben wie Abwasser und Oberflächenwasser ermöglicht.

Analyse des Summenparameters EOX mittels Verbrennungsionenchromatographie

Für die Bestimmung des EOX-Parameters wird zunächst die Probe mit definiertem Volumen eines unpolaren Lösungsmittels wie n-Alkanen, meist Pentan, Hexan oder Heptan, extrahiert. Diese Extraktion dient dazu, die organischen Halogenverbindungen aus der Probe zu isolieren und für die anschließende Analyse mittels Verbrennungsionenchromatographie (CIC) vorzubereiten.

Verbrennung und Absorption

Nach der Extraktion wird das Extrakt verbrannt, wodurch die organischen Halogenverbindungen in ihre ionischen Formen umgewandelt werden. Die Verbrennung bei hohen Temperaturen stellt sicher, dass alle organischen Halogenverbindungen vollständig in ihre ionischen Formen umgewandelt werden. Die anschließende Ionenchromatographie ermöglicht eine spezifische und empfindliche Messung der Halogene. Die entstehenden Halogenide werden durch eine Absorptionslösung geleitet, in der die EOX-Halogene, Chlor, Brom und Iod, aufgefangen werden. Dieser Schritt ermöglicht es, die Halogenide aus der Probe zu extrahieren und für die anschließende Analyse vorzubereiten.

Leitfähigkeitsmessung und Ergebnis

Die Analyse der Absorptionslösung erfolgt durch Leitfähigkeitsmessung. Dabei wird die Konzentration der Halogenide (wie Chlorid, Bromid, Iodid), die ein direktes Maß für die Menge der ursprünglich in der Probe vorhandenen organischen Halogenverbindungen darstellen, ermittelt. Der resultierende EOX-Wert reflektiert die Gesamtkonzentration aller durch das Verfahren extrahierbaren organischen Halogenverbindungen in der Probe, wodurch eine umfassende Bewertung der Halogenbelastung ermöglicht wird.

Verbrennungsionenchromatographie (CIC)

EOX-Analytik für den halogenfrei-Nachweis

Durch den Einsatz der EOX-Analyse können Hersteller und Prüflabore die Halogenfreiheit von Materialien und Produkten überprüfen, indem sie die Gesamtkonzentration an extrahierbaren organisch gebundenen Halogenen bestimmen. Ein niedriger EOX-Wert deutet auf eine geringe Halogenbelastung hin und kann als Indikator für die Halogenfreiheit eines Produkts dienen. Dieser Nachweis ist wichtig, um sicherzustellen, dass Materialien und Produkte den Anforderungen an Umweltschutz, Gesundheit und Sicherheit entsprechen und keine unerwünschten Auswirkungen auf Mensch und Umwelt haben. Insbesondere in Branchen wie der Elektronik-, Lebensmittel- und Textilindustrie sowie bei der Herstellung von Kunststoffen und Verpackungen ist die Halogenfreiheit ein wichtiges Qualitätsmerkmal.

Zusammenfassung: EOX

EOX (extrahierbare organisch gebundene Halogene) ist ein Summenparameter, der die Gesamtkonzentration von organisch gebundenen Halogenen wie Chlor, Brom und Iod (außer Fluor) in Proben misst, um Umwelt- und Gesundheitsrisiken zu bewerten. Diese Analyse findet vor allem bei der Untersuchung von festen Stoffen wie Abfällen und Bodenproben Anwendung und spielt eine entscheidende Rolle bei der Überwachung von Umweltbelastungen sowie der Einhaltung von Richtlinien wie RoHS und WEEE.

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