EOF – Extrahierbares organisch gebundenes Fluor

Um ein umfassendes Bild über die Belastung einer Probe mit organisch gebundenem Fluor zu gewinnen, spielt die Analyse des Summenparameters EOF eine entscheidende Rolle. Dieser Parameter ist insbesondere für die der Untersuchung von Umweltproben wie Boden, Schlämme und Sedimente auf Fluorkontamination von Bedeutung.

Inhaltsverzeichnis

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Verbrennungsionenchromatographie zur Analyse auf EOF
EOF-Analytik in Klärschlämmen, Böden und Kompost
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EOF-Analytik

EOF-Analysen ermöglichen es, sowohl bekannte als auch potenziell unbekannte fluorierte Verbindungen in Böden, Kompost und Klärschlämmen zu identifizieren, was für das Verständnis und die Bewältigung der durch diese persistenten Substanzen verursachten Umweltbelastungen entscheidend ist. Dieser Parameter wird häufig verwendet, um die Effektivität von Umweltschutzmaßnahmen zu beurteilen, die Belastung zu überwachen und gesundheitliche Risiken zu bewerten, die durch langfristige Exposition gegenüber diesen Chemikalien entstehen könnten.

Was ist EOF?

Die durch EOF erfassten Verbindungen, definiert durch ihre Löslichkeit in den Extraktionsmitteln, umfassen Fluorkohlenwasserstoffe, PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) und fluorierte Pestizide. Diese Substanzen sind hauptsächlich anthropogenen Ursprungs und verursachen aufgrund ihrer chemischen Stabilität und Bioakkumulation erhebliche umwelt- und gesundheitliche Risiken.

Der Summenparameter EOF

EOF (Extractable Organic Fluorine) ermöglicht es, den Anteil des organisch gebundenen Fluors zu erfassen, der aus festen Proben mittels Lösungsmittel extrahiert werden kann. Dieser Summenparameter ergänzt TOF (Total Organic Fluorine) und AOF (Adsorbable Organic Fluorine) und ermöglicht es, speziell die extrahierbaren organischen Fluorverbindungen zu identifizieren und zu quantifizieren. Mit Summenparametern wie EOF kann die Gesamtkonzentration bestimmter Stoffklassen schnell und kosteneffizient gemessen und so die Gesamtbelastung durch fluorierte Verbindungen in einer Probe erfasst werden.

Die Eigenschaften extrahierbarer organischer Fluorverbindungen

Extrahierbare organische Fluorverbindungen zeichnen sich durch ihre hohe chemische und thermische Stabilität aus, die größtenteils durch die starke Bindung zwischen Kohlenstoff und Fluor verursacht wird. Diese Bindungen sind eine der stärksten organischen Verbindungen und verleihen EOF eine außerordentliche Widerstandsfähigkeit gegenüber biologischem Abbau und Umwelteinflüssen. Aufgrund dieser Eigenschaften sind sie in der Umwelt äußerst persistent und können über lange Zeiträume hinweg akkumulieren.

Bioakkumulativ und wasserlöslich

Zudem sind viele dieser Verbindungen wasser- und fettlöslich, was ihre Fähigkeit zur Bioakkumulation und zum Transport über weite Strecken erhöht. Diese physikalisch-chemischen Eigenschaften machen die Überwachung und Regulierung von EOF besonders wichtig, da sie potenziell toxische Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben können. Ihre Anwesenheit in verschiedenen Umweltmedien stellt daher ein ernstes Problem dar, das spezialisierte Analysemethoden und umfassende Umweltmanagementstrategien erfordert.

Die Analyse des Summenparameters EOF
bei Quality Analysis

 

Als essenzieller Screening-Parameter ermöglicht EOF eine effiziente Vorabschätzung der Fluorbelastung, die sowohl PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) als auch andere fluorhaltige organische Verbindungen einschließt. Unsere Expertise ermöglicht es, extrahierbare organische Fluorverbindungen in festen Matrizes wie Boden und Sedimenten effektiv zu identifizieren und zu quantifizieren.

  • Schnelles und zuverlässiges Screening von EOF in verschiedenen Probenmatrizes, um ein vollständiges Bild der Fluorbelastung Ihrer Probe zu erhalten
  • Hochpräzise Analytik durch Einsatz der Verbrennungsionenchromatographie (CIC)
  • Unsere Analyse erfüllt geltende Standards wie ASTM D7359-08
  • Screening niedriger Konzentrationen in Umweltproben bis zur Bestimmungsgrenze von 50 µg/kg

Wie wird die Analyse des Summenparameters EOF durchgeführt?

Die EOF-Analyse ist ein wichtiges Verfahren im nicht zielgerichteten Screening von per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS). Der Einsatz der Verbrennungsionenchromatographie (CIC) sorgt dabei für präzise und empfindliche Ergebnisse, da sie eine schnelle und effiziente Einschätzung potenzieller Kontaminationen durch PFAS und andere organische Fluorverbindungen ermöglicht.

Probenvorbereitung für die EOF-Analytik
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Probenvorbereitung für die EOF-Analytik

Zur Bestimmung von EOF ist zunächst eine Extraktion mit organischen Lösungsmitteln, etwa Methanol oder Acetonitril, notwendig. Der Extraktionsschritt dient dazu, das extrahierbare organisch gebundene Fluor aus der Probenmatrix zu isolieren und es für die nachfolgende Analyse vorzubereiten. Durch die Extraktion mit dem spezifischen Lösungsmittel werden die fluororganischen Verbindungen in das Lösungsmittel überführt, während nicht-fluorierte Verbindungen in der Probe verbleiben.

Verbrennungsionenchromatographie (CIC) zur EOF-Analyse

Verbrennung der extrahierten Probe

Nach der Extraktion erfolgt die eigentliche Bestimmung des EOF mittels Combustion Ion Chromatography (CIC). Bei diesem Prozess wird die extrahierte Probe verbrannt, wobei das organisch gebundene Fluor in Fluorid-Ionen umgewandelt wird. Diese Fluorid-Ionen werden dann in einem Sauerstoffstrom freigesetzt und gelangen in die Ionenchromatographie.

Verbrennungsionenchromatographie zur Analyse auf EOF

Hochempfindliches und präzises Analyseverfahren

Die CIC ermöglicht eine genaue und differenzierte Analyse der Fluorid-Ionen, wodurch präzise Ergebnisse hinsichtlich des Vorhandenseins und der Konzentration von extrahierbaren Fluorverbindungen in der Probe erzielt werden.

CIC-Chromatogramm der EOF-Analyse

Das Ergebnis der EOF-Analyse

Das Ergebnis der EOF-Analyse liefert essenzielle Einblicke in das Ausmaß von Fluorkontaminationen. Ein erhöhter EOF-Wert weist auf eine signifikante Konzentration von extrahierbaren PFAS hin, was nicht nur die Umweltbelastung verdeutlicht, sondern auch das potenzielle Risiko für biologische Systeme und menschliche Gesundheit. Diese Daten sind entscheidend, um die Verbreitung und die Auswirkungen von PFAS in der Umwelt zu verstehen und effektive Gegenmaßnahmen zu entwickeln.

EOF-Analytik und PFAS

EOF (extrahierbares organisch gebundenes Fluor) bietet wichtige Einblicke in die Belastung der Umwelt durch PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen), die eine Vielzahl chemischer Verbindungen darstellen und bekannt für ihre chemische Stabilität und Persistenz sind. PFAS werden aufgrund ihrer wasser-, fett- und schmutzabweisenden Eigenschaften in vielen Industriezweigen und Produkten verwendet und sind wegen ihrer Gesundheitsrisiken und langfristigen Umweltauswirkungen von wachsender Bedeutung.

Vorteile der Analyse des Summenparameters EOF

Aufgrund der Vielzahl von unbekannten PFAS-Verbindungen kann die Einzelsubstanzanalytik in bestimmten Fällen zu einer Unterschätzung des Risikopotentials führen. Ungeachtet noch laufender Normungsarbeiten liefern Summenparameter wertvolle zusätzliche Hinweise zu Höhe und räumlicher Verteilung von PFAS-Verunreinigungen in Boden und Wasser. Diese ganzheitliche Bewertung ermöglicht es, umfassendere Maßnahmen zur Kontaminationskontrolle und Risikominderung zu ergreifen.

Wie unterscheiden sich AOF und EOF?

AOF (adsorbierbares organisch gebundenes Fluor) und EOF (extrahierbares organisch gebundenes Fluor) unterscheiden sich signifikant in ihrer Zielsetzung und Methodik zur Erfassung von organischen Fluorverbindungen in Umweltproben. AOF zielt darauf ab, Verbindungen zu identifizieren, die an Aktivkohle adsorbieren können, was typischerweise hydrophobe oder wenig polare Strukturen umfasst.

Vollständiges Bild der Belastung durch organische Fluorverbindungen

Im Gegensatz dazu fokussiert sich EOF auf die Erfassung von organischen Fluorverbindungen, die aus festen Matrizes wie Boden oder Sedimenten mittels spezifischer Lösungsmittel extrahiert werden können. Diese Verbindungen besitzen oft eine höhere Polarität, die ihre Löslichkeit in wässrigen oder organischen Lösungsmitteln erhöht. Dadurch sind sie biologisch verfügbarer und ökologisch relevanter, was sie zu wichtigen Indikatoren für die mobile und bioaktive Fraktion der Fluorkontaminanten macht.
Die Unterschiede zwischen AOF und EOF sind daher fundamental, da sie unterschiedliche Aspekte des Verhaltens und der Wirkungen von Fluorverbindungen in der Umwelt beleuchten. Beide Parameter sind essenziell, um ein vollständiges Bild der Belastung und des Risikos durch organische Fluorverbindungen zu erhalten, einschließlich PFAS und Nicht-PFAS-Verbindungen mit ähnlichen physikochemischen Eigenschaften.

Zusammenfassung: EOF

Der Summenparameter EOF gibt Aufschluss über die extrahierbaren organischen Fluorverbindungen in einer Probe und spielt eine zentrale Rolle in der Umweltanalytik. Er ergänzt die direkte Messung spezifischer Verbindungen und bietet eine schnelle Einschätzung der Belastung, die für effektive Umweltuntersuchungen und -management unerlässlich ist.

Ihre Ansprechpartnerin

Julia Banzhaf

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