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Riesige Gruppe der PFAS-Chemikalien soll 2024 verboten werden

 

Großer Bedarf an analytischer Überwachung

Industriechemikalien PFAS – Segen und Fluch zugleich

Das Kürzel PFAS steht für per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen. Dahinter verbirgt sich eine große Gruppe von industriell hergestellten Chemikalien, die aufgrund ihrer technischen Eigenschaften in zahlreichen industriellen Prozessen und Verbraucherprodukten eingesetzt werden. Allen gemeinsam ist, dass die Verbindungen schwer abbaubar sind und sich in der Umwelt, in der Nahrungskette und damit auch im menschlichen Körper anreichern. Ihre Robustheit ist also Segen und Fluch zugleich.

So gelangen die PFAS-Chemikalien in die Umwelt und den Organismus

Die Aufnahme von PFAS in den Körper ist auf direktem oder indirektem Weg möglich. Eine Quelle sind kontaminiertes Trinkwasser und belastete Atemluft, z.B. bei Verwendung von PFAS-haltigen Imprägnier-Sprays in Innenräumen. Indirekt gelangen die schädlichen Fluorverbindungen über Nahrungsmittel wie Fleisch und Milch in unseren Organismus, wenn die Tiere die Substanzen übers Futter aufgenommen haben.

Gesundheitsgefährdende Substanzen

Am häufigsten aus der PFAS-Gruppe wurden die PFOS (Perfluoroktansulfonsäure) und PFOA (Perfluoroktansäure) nachgewiesen. Aufgrund ihrer schädlichen Auswirkungen auf das Immunsystem wurden die Untergruppen PFOS im Jahr 2006 und PFOA im Juli 2020 in der EU verboten. Wissenschaftliche Hinweise deuten aber darauf hin, dass die gesamte Gruppe der PFAS gefährlich sein könnten und z.B. das Krebsrisiko erhöhen. Mehrere Fachbehörden haben daher ein generelles Verbot von PFAS beantragt.

Ewigkeitschemikalien in Hunderten Alltagsprodukten

PFAS sind wasser-, schmutz- und fettabweisend und können hohen Temperaturen, starker UV-Strahlung und großem Druck standhalten. Aufgrund dieser Eigenschaften werden sie auch als „Ewigkeitschemikalien“ bezeichnet. PFAS stecken sie in Hunderten Alltagsprodukten wie Kosmetika, Kochgeschirr (z.B. Teflon-Pfannen), Verpackungen und Textilien wie Outdoor-Kleidung. Auch Löschmittel, Pflanzenschutzmittel und selbst Medizinprodukte wie Implantate, Katheter und Schläuche enthalten Verbindungen aus der PFAS-Gruppe.

PFAS-Verbindungen in Alltagsprodukten
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Verbot für PFAS droht 2024

Das Umweltbundesamt erarbeitet zusammen mit anderen Behörden aus Deutschland, den Niederlanden, Dänemark, Schweden und Norwegen ein EU-weites und nahezu vollständiges Verbot von PFAS – einer Stoffgruppe von immerhin rund 10.000 unterschiedlichen Verbindungen. Mit einer Entscheidung auf europäischer Ebene ist vermutlich im Jahr 2024 zu rechnen. Damit müssten viele Hersteller nachweisen, dass ihre Produkte keine Verbindungen aus der PFAS-Gruppe mehr enthalten. Das gilt für alle Verwendungen dieser Stoffe, die nicht als gesamtgesellschaftlich unabdingbar gelten.

 

Quality Analysis unterstützt bei Analyse und Nachweis für „PFAS-freie“ Bauteile und Substanzen

Nach dem zu erwartenden Verbot besteht ein großer Bedarf an analytischer Überwachung. Quality Analysis als unabhängiges und akkreditiertes Prüflabor kann Sie beim (Nicht-)Nachweis von PFAS in Ihren Proben und bei der Herstellung zertifizierter, PFAS-freier Bauteile unterstützen.

Wir verwenden dazu die Verbrennungsionenchromatographie (CIC). Diese Methode ist ideal zur direkten Messung des Gesamtfluors (TF)   bzw. des  gesamten organischen Fluors (TOF) in festen und flüssigen Proben. In Wasserproben analysieren wir das adsorbierbare organisch gebundene Fluor (AOF). Auch ist die Bestimmung des extrahierbaren organischen Fluors (EOF) in festen und flüssigen Proben möglich.

Wir analysieren also nicht gezielt einzelne PFAS wie PFOS und PFOA, was bei rund 10.000 Verbindungen der PFAS-Gruppe nur bedingt zielführend wäre, sondern wir ermitteln den Gesamtfluorgehalt (TF) und/oder die Summe des organisch gebundenen Fluors (AOF, EOF, TOF). Die Ergebnisse aus dem Summenparameter liefern Ihnen mehr Informationen bzw. ermöglichen eine bessere Risikoeinstufung.

Bei weiteren Fragen wenden Sie sich gerne an uns.

Ihre Ansprechpartnerin

Roswitha Schad

Fachbereichsleitung Chemische Analytik

+49 7022 2796-830
r.schad@qa-group.com

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